Drunter und Drüber

Vorweihnachtszeit mit Drunter und Drüber im Haus Vier

Ich berichte hier von den derzeitigen Zuständen, die auch vor dem Haus Vier nicht Halt machen: In Kunst und Kultur geht es drunter und drüber.

Was meine ich damit?

Ausgerechnet in der Vorweihnachtszeit sind die Momente der Besinnung vorbei, die der Lockdown im Frühjahr bei mir persönlich ausgelöst hat.

Zwischen Aufbruchstimmung und Resignation

Einerseits arbeite ich hochmotiviert an neuen Konzepten im Bereich Kunst und Kultur. Andererseits wissen wir, meine KollegInnen und ich nicht, ob diese Konzepte zur Umsetzung kommen werden.

Die große Umwälzung, so scheint es, steht erst noch bevor. Bis dahin halten wir uns mit alternativen, möglichst kleinen Notlösungen über Wasser. Denn alles was Planung benötigt und mit mehreren Personen oder Einrichtungen abgesprochen werden muss, ist und bleibt unsicher.

Verlässlich kleine bunte Altstadt

Ich plane also, was die nahe Zukunft betrifft im Kleinen.

Klein und fein geht es hier in der Nürtinger Altstadt schon immer zu. Und so habe ich beschlossen das Drunter und Drüber von vor der Haustür zu mir ins Haus zu holen.

Mehrfach schön

Ich habe meine Produkte der vergangenen, sehr kreativen Tage, Wochen und Monate allesamt ausgepackt, gelegt, gehängt, gestellt und probehalber sogar meinem Kellerraum damit angefüllt.

Herausgekommen ist ein wunderbares mengenrabatttaugliches Drunter und Drüber. Einfach zwei- oder sogar dreifach schön!

Wiedersehen mit Großen Stuecken

Mancher kennt sie schon, meine Großen Stücke. Sie hängen übereinander. Und was für eine Überraschung: sie ergänzen sich, beleben sich gegenseitig, geben einander Halt.

Ist das ein sinnbildliches Kontaktaufnehmen? Interpretiere ich hier meine Sehnsucht nach sozialen Kontakten? Oder ist mir einfach nach einer ästhetischen Rückenstärkung? In unübersehbarer Dimension?

Begegnung mit Geistern

Vielleicht erinnert sich der oder die ein oder andere auch an meine Flaschengeister? Sie flogen schon vor Jahren hier durchs Haus. Damals noch als drüber schwebende Hansdampfüberall-Skulpturen gedacht, habe ich sie jetzt drunter, nämlich unter Glasrahmen gebändigt.

Sehr spannend ist auch die Kombination mit meinen Kassettenband-Geweben. Eine Arbeit, das sogenannte Konzert, ist mir besonders ans Herz gewachsen.

Altstadt Togo

Jetzt fehlen nur noch die Gäste. Rückmeldung erwünscht. Besucher erbeten.

Mein Keller, der so höhlenartig einladend von außen zugänglich ist, dient als Zeichen. Sind die Türen unübersehbar auf, dann darf auch die Türschwelle ins Haus überschritten werden. Vor Überfüllung wird ein Zeichen schützen.

Willkommen

Auch meine NachbarInnen der Nürtinger Altstadt sind nach wie vor und wie immer, mit ihrem feinen, das Leben lebenswert machenden Angeboten vor Ort. Blumen? Wein? Spielzeug für Groß und Klein? Schmückendes oder Schokoladiges?

In Ruhe drunter und drüber durch die Altstadt trollen? Wir, ich meine: das geht! Die Aufenthaltsqualität in der Nürtinger Altstadt hat nichts von ihrem Charme verloren.

Im Gegenteil: ein Gang durch unsere Gassen ist nach wie vor ein echtes Erlebnis Togo.

Vorweihnachtliche Öffnungszeiten

Von Mittwoch 2.Dezember bis Samstag, 5.Dezember werde ich mein Kellertür-Haus-Vier-hat-AUF-Signal zu folgenden Zeiten setzen:

  • Mittwoch 14 – 20 Uhr
  • Donnerstag 14 – 20 Uhr
  • Freitag 14 – 20 Uhr
  • Samstag 10 – 15 Uhr

Andere Öffnungszeiten lassen sich vereinbaren.


Kunst kann solidarisch

Ich möchte nicht versäumen auf ein Projekt hinzuweisen, das in Esslingen in der Artfactory27 (…) seinen Ursprung hat.

Anthony hat sich seinen Herzenswunsch erfüllt, ein Begegnungszentrum rund um urbane Kunst, Workshops und Events zu gründen.

Sein Raumproblem ist mit dem Einzug in der Fabriketage der Mettingerstrasse in Esslingen gelöst. Nur können aus bekannten Gründen keinerlei Events oder Workshops stattfinden. Ein Desaster für die beteiligten freischaffenden KünstlerInnen.

Kreativ mit Beton

Anthonys Lösung ist ein solidarisches Kunstprojekt mit dem Titel „BRICK“.

Gestaltete Betonplatten zeigen einerseits das kreative Potential von 36 artfactory-affinen KünstlerInnen. Andererseits wird über eine Verlosung eine Imagekampagne für die hoffnungsvoll begonnene Begegnungs-, Workshop- und Artfactoryzeit finanziert.

Ich unterstütze den Aufbau von Artfactory mit der Gestaltung einer Platte.

BRICK meets Flaschengeister

Daumen drücken, dass die Aktion dem Projekt drüber diese schwierige Zeit hinweg hilft. Bleiben wir negativ! (Im positiven Sinn.)

2 Kommentare

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Tiina, auch wenn die Zeiten, ich sag mal schwer sind, tun Deine Worte gut.
Bin leider nicht so betucht, dass ich mir dieses oder jenes von Deinen schönen Schätzen aussuchen könnte. Aber: auch mit einfachen Mitteln sind der Kreativität ja keine Grenzen gesetzt. Zumindest muss in hiesigen Landen keine/r am Hungertuch nagen, was ich auch allen anderen Menschen wünsche.
Liebe Grüße
Eva

Liebe Eva, vielen Dank für die aufmunternden Worte. Gucken und sich einfach anregen lassen ist immer auch eine Bereicherung für mich. Herzlichen Dank, Tiina

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