Upside Down

Kopfüber sieht die Welt ganz anders aus. Anregung aus dem Alltag einer Selbständigen.

Neue Aufgaben verhelfen zu neuen Blickwinkeln. Wichtig ist, die stabile Basis.

In diesem Sinn sehe ich meinen Einstieg als zukünftige Pressereferentin beim Bund der Kunsthandwerker Baden-Württemberg e.V. . Ab dem ersten Oktober übernehme ich diesen Posten aus guten Händen und freue mich sehr auf diese Aufgabe.

Der Verein ist ausgesprochen agil. Ich arbeite für ein hochmotiviertes Team aus ehrenamtlichen Mitgliedern mit Sinn für zukunftsfähige Veränderungen. Es existieren starke Regionalgruppen, die ihre Veranstaltungen, Messen und Märkte in eigener Regie und mit großem ehrenamtlichen Einsatz erfolgreich seit vielen Jahren umsetzen.

Blickwinkel

Meine Einarbeitungszeit hat schon begonnen und damit auch ein vertiefter Einblick in die umfangreiche Vereinsarbeit dieses Vereins. Er vertritt die Interessen von professionell arbeitenden „künstlerisch Schaffenden aus dem Bereich Kunst, Handwerk und Design“.

Ein zentrales Thema, das auf den ersten Blick eher nebensächlich erscheint, ist der Eigenname des Vereins. Wer aufpasst und für die Genderfrage bereits sensibilisiert ist, der hat es gleich bemerkt: der Eigenname, Bund der Kunsthandwerker, schließt leider nur einen Teil der Mitglieder ein. Ich selber bin, neben einem großen Teil der Mitglieder, die weibliche Ausgabe eines Kunsthandwerkers.

Nicht benannt, nicht erkannt?

Kopfüber sehe ich mich in die Gender-Diskussion involviert und bin ganz klar dafür: Ich bin dafür, Rücksicht und Sensibilität zu zeigen, und, wo es irgend möglich ist, auch Zeichen zu setzen.

Die Diskussion ist aktueller denn je. Andere Vereine in anderen Bundesländern* machen es uns vor. Eine Umbenennung in „Angewandte Kunst XY e.V.“ oder „Berufsverband Kunsthandwerk AB“ hilft, um die Aufmerksamkeit junger, weiblicher Kreativer zu bekommen.

Ich habe großen Respekt vor dem Schritt der Umbenennung, der zwar einerseits vereinsinternes Umdenken plus bürokratischen Aufwand bedeutet, letztendlich aber auch eine eindeutig nach vorne gewandte Perspektive beinhaltet.

*beispielsweise in Köln und Düsseldorf

Ebenso wach und ganz zeitgmäß, bewege ich mich mit großem Wohlbefinden mehr denn je in Unternehmerinnen-Kreisen.

Frauen und Mut

Das Umdenken vom Upside-down in Richtung Selbstbestimmtheit leben uns eine ganze Reihe von Frauen vor. Selber machen, eigene Ideen umsetzen, nicht warten: Der Frauenanteil an Gründerpersonen liegt noch lange nicht bei 50 Prozent.

Wer sich Appetit holen will, kann sich bei allerhand Frauennetzwerken mit einklinken. Ich selber bin seit kurzem Mitglied bei Unique e.V. Der Mehrwert liegt in der Tatsache, mich unter Meinesgleichen zu bewegen.

Das funtioniert bestens, beispielsweise über regelmäßige Co-Working-Termine bis hin zur Teilnahme und Mithilfe bei den Frauenwirtschaftstagen 2021 in Baden-Württemberg. Die Auftaktveranstaltung und alles andere lassen sich online besuchen.

Kommunikativ sein

Dem Himmel sei Dank, wenn wenigstens das Internet funktioniert.

Stoßgebet, UrheberIn unbekannt

Nun hängt die Organisation sowie Teilnahme an dieser und jener Veranstaltung leider nach wie vor von der Qualität unserer technischen Ausrüstung und den zugehörigen Rahmenbedingungen ab.

Mein Arbeitsplatz im Haus Vier. FotoTKKern2021

An dieser Stelle möchte ich deshalb meinen Dank aussprechen für den technischen Fortschritt im Ausbau von Infrastruktur.

Gemeint ist besonders die Infrastruktur, die der Kommunikation dient. Dies schließt Events mit ein, die analoges Netzwerken, nämlich eine echte Begegnung von Mensch zu Mensch, möglich machen.

Ideen schmieden

Auf dass wir uns kopfüber, über die Geschlechter hinweg, auf neue grenzüberschreitende, kooperative Projekte einlassen können.

Zur Überprüfung eigener Kopfgeburten sind Partnerschaften und Kooperationen der allerbeste Prüfstein und größtmögliche Bereicherung.

Psssst: Todays dance II

Ein Tipp für den Test der eigenen Fähigkeit zu Kommunikation ist ein besonderes, analoges Event meiner Kollegin Sawako Nunotani.

Wie nicht anders zu erwarten, testet sie Grenzen aus. Diesmal wünscht sie sich, mit einer einzigen Person in Dialog zu treten. Sie tanzt am vorher festgelgten Termin für diese eine Person. Todays dance ist eine Form der analogen Kommunikation, die nur live erlebt werden kann.

Todays Dance mit Sawako Nunotani, Forststr.92, Stuttgart TodaysDance_Lagune auf Facebook. FotoTKKern2021

Wer Mut hat, stürzt sich kopfüber, gerne aber auch einfach sitzend, stehend, sich bewegend in diese ganz und gar ungewöhnliche Situation.

Auf dass neue Blickwinkel entstehen.


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