Surprise, surprise!

In sechs Schritten zu einer neuen Kissenerfahrung.

Überraschungseffekt am Beispiel meiner Kissen-Unikate. Hier: Das Liederbuchkissen.

1 Glitzern

Es ist zwar nicht alles Gold, was glänzt. Trotzdem fühle ich mich, wie die meisten Menschen, von Glitzer angesprochen. Eine Erklärung dafür? Die lebensnotwendige Verbindung vom Mensch zu Wasser.

Glitzernde Wasseroberflächen enthalten das große Versprechen auf Befriedigung von elemtarer Bedürfnisse. Mir geht das Herz auf, wenn Sonnenstrahl auf Wasseroberfläche trifft.

2 Magnetismus

Wenn genug Zeit da ist, und der Glitzerimpuls wirkt, dann nichts wie hin und gucken! Wenn schon kein sonnenbeschienener See in der Nähe ist, dann darf es auch ein seltsames textiles (?) Objekt sein.

Der individuelle Neugier-Faktor kommt ins Spiel. Das Liederkissen hat eine Außenfläche aus schwarz-dunklen Kassettenbändern. Diese schlucken einerseits Licht, lassen das Glänzen aber auch bei schwacher Beleuchtung nicht sein.

3 Scan

Nähergetreten und geguckt: Der Impuls zur Annäherung wirkt. Das Objekt-Dings lässt sich nach allen Regeln der Kunst in Augenschein nehmen. Es ist groß und kompakt, wirkt insgesamt harmlos, scheint weich und fest zugleich zu sein.

Was ist das? Ein Liederbuchkissen!

4 Anfassen

Jetzt bleibt nur noch eins: Der Griff ans Ding muss erlaubt sein, sonst wird sich das Rätsel nie lösen! Unter aufmunternden Blicken der anwesenden Person geben die Finger Rückmeldung.

Surprise! Der Griff ist trocken, warm, etwas speckig wie bei abgegriffenem Leder. Eine neue haptische Erfahrung.

5 Surprise

Das Objekt lässt sich öffnen, wie eine Schatulle. Die Farben innen: Das sieht nicht nur anders aus, es fasst sich auch anders an. Je nach Material und Farbe: Weich, glatt, rau, kühl. Wolle, Leinen, Baumwollzwirn.

Beim Liederkissen gibt die Farbe den Ton an. Gestaltet wurde in Schwarz, Rot und Weiß, angelehnt an das Design der Lieblings-Bonbons der Finnen, Geschmacksrichtung Salmiak.

Mehr zum Thema Lieblings-Bonbons findest du im Blog-Beitrag Roots.

6 Nebenwirkungen

Auf oder zu, aufs Sofa oder Podest, unter Kopf oder Knie: Ob Kunstobjekt oder Gebrauchskunst, so ein Liederkissen nimmt am Leben teil. Auch die verwendeten Kassettenbänder haben während ihrem Dasein als Tonträger ihren Beitrag zum Leben von Musik liebenden und konsumierenden Menschen geleistet.

Die wahre Überraschung, das Surplus, Surprise: Diverse Veröffentlichungen oder selbst gemachte Mixtapes mit deutschem Liedgut sind im Liederbuchkissen verarbeitet.

Mögliche Nebenwirkungen: Auftauchen von Ohrwürmern oder Summen beim Lesen der Liste 😊

Viel mehr geht nicht

Meine Motivation ist einerseits das Arbeiten mit Material mit Charakter, andererseits der Versuch ressourcenschonend vorzugehen. Die Füllung liefert ein Bastelbedarfhersteller: Füllwatte aus in Deutschland recycelten Pet-Flaschen. Bingo!

Noch fließen die Spenden an Kassettenbändern. Lass dich überraschen, in was für Formate sie sich bringen lassen.


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